10. August 2015

Über das was kommt, beziehungsweise kommen soll


Ich bin 19 Jahre alt, habe mein Abitur erfolgreich abgeschlossen und soll jetzt angeblich bereit dazu sein, mich an einer Uni zu bewerben, um dann dort zu studieren. Das letzte Jahr Schule hat mich so fertig gemacht, dass ich nicht im Traum direkt diesen Herbst damit hätte anfangen können. Auch nicht, wenn ich wenigstens schon wüsste, was ich machen möchte. Deswegen kellner ich, um Geld zu sparen und dann reisen zu können. Und auf einmal kommen so Dinge auf mich zu, von denen ich keine Ahnung habe. Was für einen Status ich bei Formularen angeben soll, wie ich mehrere Jobs haben kann, ohne Steuern zahlen zu müssen, ja ich habe sogar Schwierigkeiten gehabt, mich an einer Uni zu bewerben, weil das alles so kompliziert war. Wozu geht man zur Schule? Um lesen, schreiben und rechnen zu können. Zur allgemeinen Bildung. Aber auf keinen Fall, um auf das Leben vorbereitet zu werden.
Wir sollen glücklich sein, dass wir heutzutage so viele Möglichkeiten haben, aber ich wünsche mir manchmal, in einer Zeit aufgewachsen zu sein, in der ich einfach den Beruf meiner Eltern annehmen müsste. Während ich mich über Studiengänge und Praktika informiere, bleibt die Seite, um die Bedeutungen der ganzen Bezeichnungen zu googeln, stets geöffnet.
Ich besitze die allgemeine Hochschulreife und fühle mich alles andere als reif fürs Studium.

6 Kommentare:

  1. oh das gefühl kenn ich. ich hab jetzt auch ein Jahr dazu gebraucht, um wirklich zu wissen was ich machen möchte.
    lass dir zeit und überstürze nichts. ;)
    alles liebe. Monika

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  2. Kann ich verstehen Paula, ich würde mich heute auch nicht mehr wohl fühlen in der Schulwelt und beim Einstieg in Ausbildung oder Studium. Angeblich soll alles besser sein, mehr Möglichkeiten, alles steht offen. Aber ist das wirklich so? Früher hat man einfach irgendwas gemacht, und es war gut. Heute ist der Druck und die Anforderungen viel größer, wenn ich das so richtig beobachte. Ich bin froh, das alles lange hinter mir zu haben. Trotzdem wünsche ich dir viel Erfolg und Gelassenheit auf deinem weiteren Lebensweg, du machst das schon, langsam aber sicher, kein Streß! :-)

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  3. So habe ich mich nach meinem Abitur vor drei Jahren auch gefühlt! Ohne großes Nachdenken habe ich mich dann gleich zum Wintersemester in die Uni eingeschrieben. Die Fächer waren dabei einfach spontan gewählt. Wahrscheinlich ist es wirklich besser, sich ein Jahr lang erstmal "frei" zu nehmen, zu reisen und sich Gedanken darüber zu machen, was man eigentlich später machen will. Also lass dir ruhig Zeit bis du weißt, wie es für dich weiter geht ;)
    Liebe Grüße
    Iris
    (http://mdmsll.blogspot.de)

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  4. absolut meine meinung!! schule ist teilweise richtig sinnlos... natürlich lernt man schreiben und lesen (auch ein bisschen rechnen und andere dinge), was auch super wichtig für das leben ist aber man wird absolut nicht auf das richtige leben da draußen vorbereitet. für alles gibt es irgendwelche richtlinien, beschränkungen etc etc.... und am ende macht man ein studium, bei dem einem die schulkenntnisse auch nicht viel bringen... und wenn man dieses studium geschafft hat, ist es wieder dasselbe... was bringt dieses wissen für den job? ich habe die erfahrung gemacht und höre das auch immer wieder von allen seiten, dass man im prinzip jeden job machen könnte - das wichtige ist die einarbeitung, einem wird alles gezeigt etc, meist hat das überhaupt nichts mehr mit den studieninhalten zu tun...
    ich wünsche mir manchmal ich würde einen ort kennen, an dem all dies anders wäre!! an dem man sich entfalten könnte, wie man es möchte und kreativ sein kann, ohne ausgebremst zu werden!

    dir wünsche ich alles liebe auf deinem weg!!

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  5. Hallo Paula,
    wie soll ich das ausdrücken was ich schreiben möchte, jetzt?...eigentlich großartig was du schreibst, ja jetzt schon akzeptierst, das Leben ist groß, unendlich und vor allem kann man das Leben nie unter Kontrolle halten oder bekommen...ja es geht weiter, jede Art von Kontrolle schneidet Lebendigkeit und Leben ab. Ich bin schon ein paar Jahre, ja Jahrzehnte aus der Schule und mich hat sogar schon die Schule überfordert....und egal was neues begann, es bot mir keine Sicherheit und keinen Halt..ich glaube Leben kann man nicht verstehen, man kann nur leben...auch wenn Schule und auch viele gesellschaftliche Institutionen uns etwas anderes erläutern wollen und so wird Leben oft verwaltet, was dann ja noch zu weiteren Herausforderungen führt, wie du selbst gerade merkst.....
    ...und je älter ich geworden, je komplexer ist das Leben in dieser Gesellschaft geworden und ich kann nicht sagen, dass ich mich weniger überfordert an der Sache fühle...im Gegenteil, die Herausforderungen sind durch die Entwicklungen immer größer geworden.....was mir aber geholfen hat, ist die Gelassenheit in mir zu entdecken, zu akzeptieren, dass ich nie die Kontrolle gewinnen kann, darauf Vertrauen, dass das Leben gut ist und deshalb gut mit mir meint, auch wenn es schwer wird und deshalb mir selbst in sofern zu vertrauen, dass im jeweiligen Moment ich schon das Beste (auch für mich) tun werde. Wenn du Fussball spielst, dann weißt du auch nicht was in den 90 Minuten passieren wird, welche Szenen sich ergeben, welche Möglichkeiten sich auftun, welche Gefahren lauern...das zeigt das Spiel von Minute zu Minute neu und es ist dann gut darauf zu Vertrauen, dass man im richtigen Moment den Ball reinhaut oder als Torwart abfängt...und wenn man vorbeischiesst, dann geht es weiter und neue Möglichkeiten werden sich bieten...wer aber gar nicht schießt, das Spiel nur noch kontrollieren will, der schiesst auch gar keine Tore mehr, verliert sogar meist erst zugriff und dann Kontrolle auf das Spiel.....insofern vertraue auf dich und sei gelassen, bleibe gelassen...welche Hürden sich auch zeigen...du hast schon gewonnen, solange du bereit bist für deine Wünsche auch zu kellnern, dich für nichts zu fein bist werden sich Türen öffnen....glaube einfach an dich und das Leben.....

    PS: ...und wie es nun mal ist, muss ich jetzt darauf Vertrauen, das das was ich ausdrücken will verstanden wird, ich habe es aber nicht in der Hand...und wie unperfekt: Es werden Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler in diesem Text sein...

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  6. hey paula,
    mir gehts da genauso, ich weiß nicht wie lange ich mich im internet über diverse studiengänge informiert habe, bis ich dann am ende gemerkt hab, dass das gar nichts für mich ist bzw. dass ich die studienvoraussetzungen nicht erfülle :D
    irgendwann (ich glaub erst vor 4 wochen) hab ich mich noch für ein duales studium beworben, das in der praxisphase immer in hamburg ist! Da ich gelesen hab, dass du aus hamburg kommst, wäre es natürlich mal eine ehre für mich dich zu sehen ;)
    liebe grüße!
    hanna

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